Wir helfen den Kindern, den Koffer für das Leben zu packen

Die Geschichte der Schule von Kleinaspach

Die älteste Nachricht einer Kleinaspacher Schule stammt bereits aus dem Jahr 1531. Der damalige Lehrer hieß Hironimus Blaz.

Die Kinder lernten in der Schule damals vor allem das Gebet, den Katechismus, Schreiben, Lesen und Psalmensingen. Das Rechnen kam erst 1729 als Unterrichtsfach dazu.

Da damals noch keine allgemeine Schulpflicht bestand, kamen nicht alle Kinder in die Schule, und auch diese nur unregelmäßig.

Nur Buben wurden zum Unterricht geschickt.

Im Jahr 1559 waren es 4 Buben im Sommer und 10 bis 12 Buben im Winter.

Erst 100 Jahre später kamen langsam die Mädchen dazu.

Um diese Zeit (bis 1702) besuchten auch die Allmersbacher Schüler die Schule in Kleinaspach. Sie hatten einen weiten und gefährlichen Weg. Es gab noch Wölfe und im Winter bestand die Gefahr, von diesen Raubtieren angefallen zu werden.

Im Winter wurde mehr Unterricht gehalten, im Sommer weniger, weil die Kinder bei der Feldarbeit helfen mussten.

Ab dem Jahr 1649 wurde eine allgemeine Schulpflicht eingeführt. Trotzdem besuchten die Kinder weiterhin die Schule sehr unregelmäßig. Gründe für das Fernbleiben waren:

  • die Witterung (Eis, Schnee, Überschwemmungen im Tal)
  • Krätze (eine Hautkrankheit, bei der sich Milben in die Haut einnisten)
  • der weite Weg
  • mangelndes Mittagessen
  • die Kinder wurden als Arbeitskräfte daheim gebraucht
  • den Eltern fehlte die Einsicht in den Wert der Bildung

Kleinaspach besaß sehr früh ein eigenes Schulhaus. Das erste Schulhaus mit Lehrerwohnung, Stall und Scheuer stand in unmittelbarer Nähe der Kirche. Die Schüler wurden in zwei Abteilungen unterrichtet. Die älteren Schüler zusammen und die jüngeren Schüler zusammen.

Der Lehrer war auch Mesner in der Kirche und Organist. Das Gehalt setzte sich aus diesen drei Bereichen zusammen. Jeder Schüler musste winters 24 Kreuzer, sommers 12 Kreuzer bezahlen. Für den Mesnerdienst erhielt der Lehrer einen Geldbetrag von der Kirche und von jedem Bauern jährlich eine Garbe Getreide und von jedem, der ein Haus hatte, einen Laib Brot.

Weil das Schulhaus in sehr schlechtem Zustand war, kauften Gemeinde und Kirche 1791 ein neues Haus. Dieses Haus wurde später auch nochmals umgebaut.

1903 wurde die dritte Schule, unsere heutige gebaut und am 22.10.1903 eingeweiht. Sie besaß drei Schulräume und eine Lehrerwohnung. Der Eingang war zur Straßenseite. Es gab keinen Schulhof. In der Pause spielten die Schüler auf der Straße und auf einem schmalen Streifen rund um das Gebäude. Das Klohäuschen befand sich hinter dem Schulhaus.

Die Schulzimmer wurden durch Öfen geheizt, welche morgens von der Putzfrau angezündet wurden. Wenn Brennholz angeliefert wurde, musste der Lehrer dieses spalten. Die Schüler bildeten dann eine Kette durch das ganze Schulhaus bis hinauf zur Bühne und reichten die Holzscheite von unten nach oben weiter. Das Holz wurde auf der Bühne gelagert.

Ferien gab es zur damaligen Zeit, wenn die Kinder zu Hause zum Arbeiten benötigt wurden, zum Beispiel zur Heuernte.

Als Strafen gab es noch sehr lange körperliche Strafen, zum Beispiel Tatzen auf die Finger oder Schläge mit dem Geigenstab. Schüler, die mit dreckigen Händen, Fingernägeln oder schmutzigen Schuhen zur Schule kamen, wurden weggeschickt, um diese zu reinigen.

In der Volksschule Kleinaspach gab es noch bis zum Jahr 1966 gemeinsamen Unterricht der Klassen 1 - 8 in einem Zimmer.

Seit 1966 gehen nur noch die Grundschüler hier in die Schule, die Gemeinschaftsschüler fahren nach Großaspach, Realschüler und Gymnasiasten nach Backnang.

1971 wurde das Schulhaus so umgebaut, dass man 4 Klassenräume hatte.

Im Jahr 1994/95 wurde das Schulhaus noch einmal umgebaut und ein Anbau hinzugefügt. Während des Umbaus waren die 4 Klassen im ganzen Ort verteilt. Die erste Klasse war im oberen Kindergarten, die 2.Klasse im CVJM Haus, die 3. und 4. Klasse wurde im Gemeindehaus Sonne unterrichtet. Das Lehrerzimmer und das Rektorat waren im alten Rathaus ausgewiesen. Dort war es aber so dunkel und ungemütlich, dass die Lehrerkonferenzen im Haus der damaligen Schulleiterin stattfanden.

In diesem Schuljahr wurde also das Haus in unser heutiges Schulhaus umgebaut, so wie wir es kennen. Die alte Backsteinwand blieb auch im Innern erhalten und harmoniert mit den übrigen modernen Baumaterialien.

Wir verfügen nun über 4 geräumige Klassenzimmer, einen Musikraum, der zur Aula geöffnet werden kann und einige moderne und freundliche Nebenräume. Unter anderem gibt es auch einen Raum mit Küchenzeile im Untergeschoss, in der heute unsere Kooperationsklasse untergebracht ist.